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Es ist Januar 2023 und somit der erste Travelmonat im Jahr. Für unsere diesjährige Geburtstagstour (yes wir haben tatsächlich beide am 17.01), haben wir uns für einen Besuch in Holland entschieden. Der Wetterbericht zeigt zwar stetig Regen, aber wir sind ja schließlich keine Schönwetter-Tiere und in unserem kleinen Tagebuch nehmen wir euch einfach mit auf unsere Reise.

Tag 4 – Willkommen in Zaanse Schans

Es gibt viele Dinge die einem in den Sinn kommen wenn man an die Niederlande denkt. Tulpenfelder, Käsemärkte, Holzschuhe und lang gezogene Backsteinhäuser sind da nur ein paar Beispiele. Unseren Freitag wollten wir allerdings unter den Stern einer anderen Touristenattraktion stellen. Und zwar wollten wir uns endlich ein paar der weltbekannten, niederländischen Windmühlen anschauen.

Holland ist zwar ein kleines Land, aber man muss nicht lange suchen, um ein solches Bauwerk entdecken zu könnten. Trotzdem haben wir nach einer kleinen Perle gesucht. Einem Ort an dem wir eine längere Wanderung ansetzen und uns ein bisschen Input rund um die Arbeit in einer Mühle holen können. Unser Ziel für den Freitag war also gefunden. Es ging für uns nach Zaanse Schans, einer Art Freiluftmuseum der Gemeinde Zaanstad. Dort hat man es sich zur Aufgabe gemacht dem historischen Erbe des Landes neues Leben einzuhauchen. Man kann dort verschiedene Mühlen und Gebäude besichtigen und bekommt über all die verschiedenen Arbeitsweisen erklärt. Es gibt neben klassischen Getreidemühlen zb auch welche für Öl, Farbpartikel und Holz. Dazwischen findet man allerlei Cafés und Souvenirläden. Alles in Allem fanden wir den Ort wirklich zuckersüß! Die Gebäude sind in einem schönen dunklen grün ( Frau Igels Lieblingsfarbe ) mit weißen Akzenten gehalten und strahlen den Charme vergangener Tage aus. Es gibt Hühner und Enten ohne Ende, was vor allem unsere Hazel um den Verstand und in die absolute Verzückung gebracht hat.

Falsche Jahreszeit und Touristenhotspot

Aber wir müssen auch ehrlich sein: es war nicht alles rosagrün und wundertoll. Leider zeigte sich auch hier, dass der Januar nicht der beste Reisemonat für einen Trip nach Holland ist, denn die meisten Gebäude waren alle geschlossen oder befanden sich in der Vorbereitung / Wartung für die kommende Touristensaison. Es drehten sich nur 2 Windmühlen und allgemein waren einige Plätze etwas trist anzusehen, was daran lag, dass dort eigentlich riesige Blumenfelder mit Tulpen blühen. Nur eben im Januar nicht. Während wir so durch den kleinen Ort schlenderten (der übrigens auch teilweise bewohnt wird, also zeigt bitte Respekt und stapft nicht in die Vorgärten der Besitzer!) überlegten wir, ob es sich für uns lohnen würde im Frühling eines anderen Jahres nochmal her zu kommen. Aber nach einem kurzen Hin und Her war uns schnell klar: auf keinen Fall. Mit ca 1.900.000 Besuchern pro Jahr wäre es dort im Frühjahr und Sommer wahrscheinlich vollkommen überlaufen und das was den Ort ausmacht, wäre wie weggewischt. Klar hätten wir dann die Chance auch die anderen Mühlen zu besichtigen, aber ihr müsst euch die Gebäude wirklich klein und eng vorstellen. Was im sehr wenig besuchten Januar also absolut angenehm anzuschauen ist, wäre im Mai zum Beispiel ein einziges Gedränge und Geschupse. Es war also alles gut so wie es ist. Wir watschelten jeden möglichen Weg entlang, um nichts zu verpassen und verbrachten eine gefühlte Ewigkeit in einem kleinen Vintageantiquitätengeschäft, dass wirkte als wäre man beim übertreten der Schwelle plötzlich in einem Laden der Winkelgasse gelandet.

Ab nach Zaandam

Gegen 14.00Uhr entschieden wir uns kurzerhand von Zaanse Schans zum 75 Minuten entfernten Inntel Hotel in Zaandam zu laufen. Was ihr nämlich wissen müsst: die Parkgebühren in Holland sind zum Teil echt wahnsinnig hoch im Gegensatz zu Deutschland, sodass es oft Sinn macht sich auf Parkplätzen gleich ein Tagesticket zu besorgen und von dort aus entweder zu Fuß oder der Bahn weiter zu reisen. Obwohl wir eine Stunde durch Zaandam gelaufen sind, können wir nicht viel zu der Stadt sagen, außer: das was wir gesehen haben, hat uns nicht überzeugt. Und es riecht durch die riesige Schokoladenfabrik über all nach Schokolade. Trotzdem: alles wirkte irgendwie heruntergekommen und dreckig, sodass wir versuchten einfach schnell voran zu kommen, um unser eigentliches Ziel zu erreichen. Klar am Ende sind wir nur einem straighten Weg gefolgt und haben dabei vielleicht 2 (?) Stadtteile durchquert, weshalb uns keine richtige Meinung zusteht. Aber wir würden uns trotzdem nicht darum reißen die Stadt nochmal zu besuchen. Ganz davon abgesehen, dass die erste Begegnung mit einem Anwohner die war, dass er eine rote Ampel wüst auf niederländisch beleidigt hat, weil sie nicht schnell genug auf grün umschaltete.

Am Inntel Hotel angekommen fanden wir einen typischen Instagramspot vor. Der Ort gab eine Hand voll cooler Fotomotive her, war aber unterm Strich nicht ganz was wir erwartet haben. Stand man auf der Brücke mit Blick zum Gasthaus wirkte alles irgendwie unwirklich und fast wie der Teil einer riesigen Spielzeugwelt, aber sobald man sich umdrehte stand man in einer Kleinstadteinkaufspassage deren Besuch man nicht sehr weit oben auf die To See Liste gesetzt hätte. Trotzdem sind wir froh dort gewesen zu sein, weil es architektonisch gesehen schon echt ein kleines Highlight der bisherigen Reise war. Wer also mal bei seiner eigenen Hollandreise einen Nachmittag frei hat und eh in der Nähe ist, sollte diesen Spot ruhig mal mitnehmen und auf sich wirken lassen.

Wir entschieden uns vor Ort schnell einen Happen bei Subway essen zu gehen, um die letzte halbe Stunde vor Einbruch der Dunkelheit rumzubekommen. Nachtaufnahmen hatten wir bisher nur in Amsterdam machen können und da war das Ganze durch den starken Regen am Abend extrem erschwert worden.

Den Rückweg Richtung Zaanse Schans traten wir dann mit dem Zug (2,60€ pP) an, da wir wenig Lust auf eine Nachtwanderung durch das selbe heruntergekommene Viertel hatten, durch das wir bereits hingekommen waren. Außerdem sollte es nicht mehr lange dauern, bis uns der allabendliche Regenschauer einholen sollte. Zurück in Zaanse Schans durften wir übrigens noch eine kleine Überraschung erwarten- es gab für uns nicht die Möglichkeit die 12,80€ Tagesticket für den Parkplatz zu begleichen, weil die Parkautomaten abgeschlossen und die Bezahlapp nur für niederländische Banken programmiert war.. tja, so parkt man also für lau in den Niederlande 😅

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