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Es ist Januar 2023 und somit der erste Travelmonat im Jahr. Für unsere diesjährige Geburtstagstour (yes wir haben tatsächlich beide am 17.01), haben wir uns für einen Besuch in Holland entschieden. Der Wetterbericht zeigt zwar stetig Regen, aber wir sind ja schließlich keine Schönwetter-Tiere und in unserem kleinen Tagebuch nehmen wir euch einfach mit auf unsere Reise.

Tag 2 – die Waalinsel

Also eines müssen wir ja ganz klar zugeben: egal wie sehr wir es versuchen, egal wie viele potenzielle Spots wir uns für einen Trip im Vorfeld im Internet anschauen, egal wie gut durchdacht jeder einzelne Tag sein mag: am Ende läuft bei uns nie etwas wie geplant. Am Ende könnte man vielleicht sogar sagen, dass wir das Chaos magisch anziehen, darin sozusagen aufgehen und zu Hochtouren auffahren. Nur nicht an unserem zweiten Tag in Holland. An diesem Tag mussten wir uns einer Sache geschlagen geben: unserem kleinen verspielten Welpenkind.

Den Mittwochmorgen ließen wir sehr entspannt auf uns zukommen. Auch diesen Tag wollten wir nicht groß aufbauschen, sondern die Urlaubsvibes noch etwas wirken lassen. Nachdem wir am Tag zuvor eine längere Wanderung in der Nähe des Hoge Veluwe Nationalpark machten, nahmen wir uns vor dieses Mal unsere lange Liste an potenziellen Zielen ein wenig mehr zu minimieren und zu versuchen mehrere Spots mit einem Mal abzugrasen. Wir luden also noch schnell die Akkus der Drohne, packten unsere sieben Sachen und waren startbereit. Soweit so gut, dachten wir. Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel, der Stadt Nijmegen, schaute sogar immer mal wieder die Sonne hinter den Wolken vor und wir freuten uns auf hoffentlich gutes Wetter an diesem Tag. Wir haben mittlerweile ziemlich viele „Instagramreiseblogger“ kennengelernt, die stumpf einen Ort nach dem Nächsten anfahren, ihr Foto schießen und weiter fahren. Diesem Likehunger wollen wir uns ein wenig entziehen, uns Zeit für die Orte nehmen und alles ganz genau erkunden. Sicher, dabei finden wir nicht immer etwas sehenswertes, aber in den meisten Fällen lohnt es sich doch. Ganz davon abgesehen, dass wir die Zeit zu Zweit genießen und einen Ort auf uns wirken lassen möchten. Wir steuerten jedenfalls die Waalinsel auf Nijmegen an und parkten nicht unweit der römischen Reitermaske, einem Kunstobjekt von Andreas Hetfeld. „Das Gesicht von Nimwegen“ (wie sie auf deutsch bezeichnet wird) ist einem der ältesten und berühmtesten Bodenfunde aus Nijmegen nachempfunden und soll uns aus der fernen Vergangenheit in die Gegenwart blicken lassen. Das stand zumindest auf dem Schild, wir fanden sie einfach nur ziemlich cool und nahmen uns einen Moment Hazel davor in Pose zu setzen und ein paar Bilder zu knipsen.

Nijmegen und der Valkhofen Stadtpark

Von dort aus ging es in den Valkhofen Stadtpark. Ein Ort von dem sich unsere Frau Igel sehr viel erhofft hat, aber doch etwas enttäuscht wurde. Im Park findet man eine kleine Gebäuderuine (umzäunt), einen Minibunker (verschlossen), eine süße Bastei (verschlossen) und ein hübsch anzusehendes Hotelcafé (ebenfalls geschlossen). Tja, doof gelaufen. Aber darüber ärgern stand nicht auf dem Plan, denn egal wie klein der Park in Wirklichkeit war und wie wenig Glück wir mit den „Sehenswürdigkeiten“ hatten, es tat einfach gut wieder unterwegs zu sein. Der Ein oder Andere unter euch weiß ja vielleicht, dass unsere Januarreisen für uns nicht irgendwelche Reisen sind. Im Januar haben wir Geburtstag und deshalb freuen wir uns immer sehr darauf diese Tage im Ausland zu verbringen und einfach das Jahr mit einem neuen Land auf der langen Entdeckerliste starten zu können. Vom höher gelegenen Park aus hatten wir einen guten Blick auf die Waalbrücke (die Waal ist der Fluss der sich durch Nijmegen zieht) und einen kleinen Hafen.

Unser nächstes Ziel stand also fest und wir wackelten die Treppen zum Hafengelände hinunter. Dort angekommen staunten wir über außergewöhnlich schön gestaltete Boote, ausgefallene Metallkunst und das Vorkommen von Vogelhäusern wo man auch hinsah. Was wir aber nicht wussten: dieser Hafen würde das Ende unseres heutigen Ausfluges einläuten. Als wir den Hafen entlang schlenderten und unter der Waalbrücke hindurchliefen landeten wir an einem niedrigen Landstück, von dem aus man ohne Probleme ins Wasser gehen konnte. Bei 6 Grad hatten wir das natürlich nicht vor. Also Markus und ich. Aber Hazel war da anderer Meinung. Als wir einen kleinen Spielkameraden für sie entdeckten und beide Hunde ableinten, dauerte es genau 10 Minuten bevor die Beiden voller Motivation und Freude ins Wasser sprangen. Die Spielparty wurde also vom Land ins kühle Nass verlegt und uns war klar: mit diesem nassen Sack an Fell können wir heute nirgendwo mehr hin. Die Sonne hatte aufgehört zu scheinen und ein Wind zog auf. Ein Wind der Regen ankündigte. Nach einer ausgelassenen 30 Minütigen Spielpause und einem netten Gespräch mit der Niederländerin, der der andere Hund gehörte, machten wir uns wieder auf den Rückweg Richtung Auto.

Zunächst war der Plan zurück zur Unterkunft zu fahren, aber auf halbem Wege entschieden wir uns doch für einen Umweg, um noch einmal die deutsche Grenze zu passieren. Das mag jetzt für viele richtig unworthy klingen, aber unser Igel ist ein richtiger Bücherwurm ( vielleicht sollten wir das Branding zu Herr Fuchs und Frau Bücherwurm umbenennen. Lol ) und hat sich für die Reise „nur“ zwei Bücher à 500 Seiten eingesteckt, von dem eines zu diesem Zeitpunkt schon fast durchgelesen war. Die Vorstellung die Abende im gemütlichen Ferienhaus ohne ein gutes Buch in den Händen ausklingen zu lassen, klang einfach absurd und da es in den Niederländen soweit wir wissen keine Buchhandlungen gibt die deutsche Fantasyschmöker im Angebot haben, mussten wir eben nochmal einen Umweg nach Kleve in Kauf nehmen. Schon in der Vergangenheit führte uns unser Weg mal nach Kleve ( als wir am Buch „Versteckte Schönheit im Niederrhein“ arbeiteten ) und was sollen wir sagen.. die Stadt hat uns damals wie auch heute nicht überzeugt. Aber die Fantasyabteilung im Thalia ist große klasse! Damit Markus bei der spontanen Shoppingtour nicht leer ausging, durfte er sich bei Saturn noch schnell einen neuen Barttrimmer und ein Ladegerät für die Kameraakkus ( hat er nämlich, Fuchs wie er ist, Zuhause vergessen ) aussuchen. Ihr fragt euch jetzt vielleicht „und Hazel?“, keine Angst: als die Menschenmama einmal nicht hingeschaut hat, hat Hazel sich genüsslich einen Kaugummi vom Boden wegschlabbern können. Man könnte also sagen, dass alle was von diesem ungeplanten Abstecher hatten. Den Abend verbrachten wir dann ganz gemütlich in unserer Unterkunft. Der Igel mit einem guten Buch in der Hand, der Fuchs mit frisch getrimmter Mähne und das Hazelchen von noch mehr Boardsteinkaugummis träumend. Habt auch Morgen wieder unseren Blog im Blick, denn der nächste Tagebucheintrag wird nicht lang auf sich warten lassen.

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